Astrid Lulling in der Revue: «Keine Zeit für einen Mann»
RTL - 29.05.2010, 11:50 - Fir d'lescht aktualiséiert: 28.05.2010, 23:53
Mit fast 81 Jahren noch aktiv Europapolitik betreiben, das schafft längst nicht jeder. Um stets in Topform zu sein, hat Astrid Lulling ein Geheimrezept.
Auteur: Philippe Hammelmann / Fotos: Patrick Galbats, Thierry Martin, Privatarchiv
Revue: Frau Lulling, wie schaffen Sie es, mit fast 81 Jahren noch derart in Form zu sein?
Astrid Lulling: Ich bin nicht verheiratet gewesen und habe auch keine Kinder. Wahrscheinlich altert man daher nicht so schnell. Die Falten kommen aber trotzdem. (lacht)
Wie sind Sie zur Politik gekommen?
Am Anfang war ich bei der früheren LAV dem Vorgänger des OGBL aktiv. Bis die sozialistische Partei auf die Idee kam, dass sie eine Frau auf ihrer Liste bräuchte. In den 70er Jahren war es noch eher selten, dass Frauen sich politisch engagierten.
Haben Sie ein Lebensmotto?
Eigentlich nicht. Ich bin sozusagen ein «Workaholic». (lacht erneut) Mein Alltag besteht größtenteils aus Arbeit, die mir natürlich große Freude bereitet. Ich habe mein ganzes Leben lang geschuftet. Sogar an den Wochenenden.
Werden Sie oft darauf angesprochen, dass Sie in Ihrem Alter noch Politik betreiben?
Ja klar, jeder will wissen, was mein Geheimrezept ist. Gut, seit 1984 nehme ich an einem Verjüngungsprogramm teil, das mir unheimlich viel bringt. Im Europaparlament in Straßburg ist jeder sehr nett zu mir. Mit Ausnahme vom grünen Abgeordneten Claude Turmes. In Luxemburg hört man hingegen schon diverse Sprüche. (Anm. d. Red.: Als Astrid Lulling noch Abgeordnete im Luxemburger Parlament war, hat ein politischer Gegner sie mit «domm Geess» beschimpft.)
Sie waren lange in der nationalen Politik engagiert, haben aber nie einen Ministerposten bekommen. Waren Sie nie daran interessiert?
Doch, sehr sogar. Allerdings war ich immer in der falschen Partei. Zudem war ich stets die Jüngste, und die Parteileitungen konnten und wollten keinen jungen Minister an die Macht lassen.
Themenwechsel: Vor einem Jahr hat ein niederländischer Journalist geschrieben, dass in Ihrem Bett ein Minister gestorben wäre. Ist da etwas dran?
Ich kannte weder den Journalisten, der das geschrieben hat, noch wusste ich irgendetwas von dieser Story. Damals sagte jeder zu mir: «Du wëlls eis net soen, wien et war». Die Behauptung des Journalisten war absoluter Schwachsinn.
Sie waren Mitglied verschiedener Parteien. Das kommt in Luxemburg selten vor. Wie kam es eigentlich dazu?
Das stimmt. Aber ich habe nie in meinem Leben die Partei gewechselt. Die Sozialisten haben mich 1971 aus der Partei ausgeschlossen. Was heißt, dass ich die LSAP nicht freiwillig verlassen habe. Anschließend habe ich die Sozialdemokratische Partei gegründet. Doch die SDP hatte leider nicht den erhofften Erfolg. Nach deren Auflösung wusste ich nicht so recht, welcher Partei ich mich anschließen sollte. Am Ende landete ich bei der CSV. Ich möchte aber betonen, dass ich nicht jeden Sonntag zur Kirche gehe. Wie viele meiner Parteikollegen übrigens auch nicht.
Sind Sie eigentlich gläubig?
Religion ist ein heikles Thema. Ich fühle mich nicht als Christ, störe mich hingegen nicht an den «Pafen».
Fühlen Sie sich eher als Europapolitiker oder als Nationalpolitiker?
Die Europapolitik ist wesentlich interessanter als die Nationalpolitik. Ehrlich gesagt war ich es leid, in Luxemburg zu bleiben. Ich wollte mich ein wenig von Luxemburg distanzieren. Etwas Neues erleben.
Sind Straßburg und Brüssel nun zu Ihrer zweiten Heimat geworden?
Absolut, ich bin sicher die Erste in Europa, die seit 1952 an allen Tagungen teilgenommen hat, die im Parlament abgehalten wurden. Ob als Abgeordnete oder auf eigene Initiative, um mich zu informieren. Ich bin also keineswegs bescheiden und behaupte, dass ich einer von vielen Trägern Europas bin.
Kandidieren Sie ein weiteres Mal?
Die nächsten fünf Jahre bleibe ich sicherlich in Straßburg, falls ich diese Jahre überlebe. In der Politik soll man bekanntlich niemals nie sagen. Ob ich nochmals kandidiere, weiß ich jetzt noch nicht. Immerhin bin ich dann 86 Jahre alt.
Wird die EU-Kommissarin Viviane Reding es auch so lange in der Europapolitik aushalten?
Viviane Reding führt ein anderes Leben als ich. Ich mache deshalb keine Prognose. Mit 87 Jahren war Otto von Habsburg der älteste Europaabgeordnete, doch ich weiß nicht, ob ich oder Viviane Reding es so lange schaffen werden.
Was halten Sie von Ihrem Parteifreund Jean-Claude Juncker?
Im Moment möchte ich wirklich nicht in seiner Haut stecken. Die Situation ist sehr schwierig, vor allem mit der Finanz- und Wirtschaftskrise.
Wollten Sie eigentlich nie eine Familie gründen?
Dafür hatte ich einfach keine Zeit. Aus einer Beziehung wäre in früheren Jahren ebenfalls nichts geworden, weil ich stets mit meiner Arbeit verheiratet war. Schon als Studentin auf der Uni habe ich gejobbt.
Haben Sie denn nie eine Beziehung geführt oder einen Mann gehabt, zu dem Sie sich hingezogen gefühlt haben?
Um ehrlich zu sein: nein. Mir fehlte und fehlt, wie schon oft erwähnt, die Zeit für einen Mann. Diese Entscheidung bereue ich allerdings überhaupt nicht. Die politische Arbeit macht mir wesentlich mehr Spaß als eine Beziehung, die ja auch viel Arbeit erfordert. Ich führe in gewisser Hinsicht eine Beziehung mit dem Parlament. Ich habe dort jede Menge gute Freunde. Das reicht mir, was Männer betrifft.
Die Luxemburger Sprache liegt Ihnen ebenfalls sehr am Herzen. Warum?
Mein Großneffe Jérôme Lulling, der Linguistik studiert hat, setzt sich seit Jahren für die Luxemburger Sprache ein. Unter anderem mit einem Spellchecker. Ich habe ihm bei diesem Projekt unter die Arme gegriffen, und so haben wir zusammen ein Wörterbuch herausgegeben.
Welche Hobbys haben Sie?
Ich gehe leidenschaftlich gern schwimmen. Jedes Jahr mache ich eine Kur in Mondorf, wo ich unter anderem Aquafitness mache. Eine der wenigen Sportarten, die man mit bald 81 Jahren noch ausüben kann. Nach einem Besuch in Mondorf fühle ich mich immer etwas jünger. Ich gehe natürlich auch öfters zu einer Kosmetikerin und versuche meine Englischkenntnisse zu verbessern, vor allem die Fachsprache, und weil im Parlament nur Englisch gesprochen wird.
Man sagt Ihnen nach, dass Sie ab und zu gerne Wein trinken...
Ja, ich trinke manchmal ein Paar Gläser Wein. Ein paar Gläser zu viel kommt aber eher selten vor. Das sagt man mir ja auch nach. Es ist wichtig für die Gesundheit, wenigstens zwei Gläser Wein am Tag zu trinken. Das verringert das Risiko eines Herzinfarkts, Alzheimer und beugt gegen Krebs vor.
Haben Sie geraucht?
Nur als ich jung war. Meine damaligen Freunde und ich haben, wie eigentlich alle, geraucht. Es war in. Ich bin jedoch froh, dass Rauchen nie zum Laster wurde.
Wie bewandert sind Sie in Sachen neue Technologien?
Man muss sich heutzutage permanent informieren, was neu auf dem Markt ist. Mittlerweile habe ich allerdings ein wenig den Durchblick verloren, doch meine drei Assistenten helfen mir ständig, wenn ich einmal nicht weiter weiß. Bei meiner neuen Waschmaschine habe ich indes so meine Probleme. (lacht)
Für die Gleichberechtigung der Frau haben Sie sich stets leidenschaftlich eingesetzt …
Ja, zehn Jahre lang war ich Präsidentin vom Luxemburger Frauenrat, der sich für die Frauenrechte einsetzt. Als Politikerin bin ich der Meinung, dass die Parität zwischen Männern und Frauen in den Parlamenten unbedingt eingehalten werden muss.
Fühlen Sie sich als Luxemburgerin oder vielmehr als Europäerin?
Ich bin beides. Im Herzen bin ich jedoch eine Schifflingerin geblieben. Ich fühle mich sehr zu meiner Geburtsstadt hingezogen. Zudem war ich dort 15 Jahre lang Bürgermeisterin. Obwohl ich die meiste Zeit in Brüssel und Straßburg bin, kehre ich immer wieder gern in meine Heimatstadt zurück. Dort bin ich zu Hause.
BIOGRAFISCHES
• Geboren am 11. Juni 1929 in Schifflingen.
• 1948 machte sie ihr Abitur. Zwischen 1953 und 1955 studierte sie Volkswirtschaftslehre an der Universität Saarbrücken.
• 1949 bis 1963 Sekretärin und Redakteurin beim «Lëtzebuerger Arbechter-Verband».
• 1950 bis 1958 Mitarbeiterin im Verbindungsbüro der Bergarbeiter und Metallarbeiter bei der EGKS in Luxemburg.
• 1963 bis 1971 Vorsitzende der Sozialistischen Frauenvereinigung der Luxemburger Sozialistischen Arbeiterpartei (LSAP).
• 1963 bis 1971 Gewerkschaftssekretärin beim Europäischen Gewerkschaftssekretariat in Brüssel.
• 1965 bis 1989 Mitglied der Abgeordnetenkammer. z 1965 bis 1974 und seit 1989 Mitglied des Europäischen Parlaments.
• 1970 bis 2000 Mitglied des Gemeinderats von Schifflingen.
• 1970 bis 1985 Bürgermeisterin von Schifflingen.
• 1971 bis 1982 Mitglied des Parteivorstands der SDP (Sozial Demokratische Partei).
• 1974 bis 1979 Vorsitzende der PDS-Fraktion in der Abgeordnetenkammer.
• Seit 1984 Mitglied des Nationalkomitees christlichsozialer Frauen.
• 1984 bis 1988 Mitglied des Präsidiums der Abgeordnetenkammer.
• 1974 bis 1982 Mitglied des Beratenden Verbraucher-ausschusses bei der Europäischen Kommission.
• 1989 bis 1999 Präsidentin des Europäischen Zentrums des Internationalen Frauenrates.
• Seit 1990 Präsidentin der Vereinigung luxemburgischer Frauen.
• Unter anderem hat Astrid Lulling noch diverse andere Titel: Kommandeur des Ordens der Italienischen Republik, Großoffizier des Verdienstordens des Großherzogtums Luxemburg, Großoffizier des Ordens der Eichenkrone (Luxemburg), Offizier der Ehrenlegion der französischen Republik.
> Mehr Infos: http://www.astridlulling.com/
http://news.rtl.lu/sonndes/revue/69149.html
Samstag, 29. Mai 2010
Dienstag, 18. Mai 2010
Assisting spouses: MEPs more flexible at second reading
Equal treatment
Assisting spouses: MEPs more flexible at second reading
By Sophie Petitjean | Tuesday 18 May 2010
Called to vote for the second time, on 18 May, on the proposal for a directive on the application of the principle of equal treatment between men and women engaged in an activity in a self-employed capacity, MEPs this time adopted a more moderate position during the plenary session, integrating some of the Council’s wishes. These mainly concern: leaving it up to member states to be responsible for organising the social protection of spouses or, when recognised by national law, life partners of self-employed workers, and deciding whether this protection must be implemented on a mandatory or voluntary basis. “We have had to tone things down compared to a first-reading position, which envisaged compulsory affiliation […] This text proves that we are still capable of making directives in the social domain and reducing existing distortions,” commented rapporteur Astrid Lulling (EPP, Luxembourg).
In particular, she welcomed the provisions extending the notion of spouses by integrating life partners and anticipating that self-employed women and assisting spouses may benefit from maternity leave upon request.
At the close of the vote, MEPs nevertheless demanded that maternity benefits be identical to the duration of maternity leave in force for employees at EU level (anticipated by Directive 92/85/EC). And, since this could be amended, they called on the Commission to draw up, if necessary, a report evaluating whether it would be appropriate to do the same for the duration of the allowance. They also requested that the bodies responsible for the application of equal treatment be different to those responsible for human rights.
Lulling’s position had already received the full support of the political groups during the debate organised the day before the vote, bar one exception. The Conservatives were indeed more moderate: “Of course, we support the text in principle, which Lulling has strived to improve,” said Marina Yannakoudakis (ECR, UK). “But given the unemployment figures, shouldn’t we support those who want to set up on their own, without imposing additional contributions upon them,” she asked, criticising the additional social charges, which will henceforth apply to a plumber receiving assistance from his wife in answering the telephone. Her amendment was nevertheless rejected, allowing the legislative process to take its course. The Council must now give its approval.
SME SUPPORT
The European Association of Craft, Small and Medium-Sized Enterprises (UEAPME) immediately welcomed this vote, describing the amended proposal as “highly appropriate in a difficult economic climate for enterprises and the creation of jobs”. According to UEAPME, this vote is an important step for female entrepreneurship, which currently stands at 30% in Europe, in particular thanks to the provisions on social security, maternity leave and, lastly, a multisectoral approach. MEPs in fact rejected the Council’s position, limiting the directive to the agricultural profession.
“This text proves that we are still capable of making directives in the social domain and reducing existing distortions” - Astrid Lulling
Background
Introduced in October 2008, the Commission’s proposal aims to amend the Community legal framework relating to the application of the principle of equal treatment between men and women to self-employed workers and their spouses. It introduces amendments to Directive 86/613 currently in force, in particular by broadening the notion of spouses, granting them the same level of social protection as self-employed workers and anticipating that self-employed women may benefit from maternity leave.
Assisting spouses: MEPs more flexible at second reading
By Sophie Petitjean | Tuesday 18 May 2010
Called to vote for the second time, on 18 May, on the proposal for a directive on the application of the principle of equal treatment between men and women engaged in an activity in a self-employed capacity, MEPs this time adopted a more moderate position during the plenary session, integrating some of the Council’s wishes. These mainly concern: leaving it up to member states to be responsible for organising the social protection of spouses or, when recognised by national law, life partners of self-employed workers, and deciding whether this protection must be implemented on a mandatory or voluntary basis. “We have had to tone things down compared to a first-reading position, which envisaged compulsory affiliation […] This text proves that we are still capable of making directives in the social domain and reducing existing distortions,” commented rapporteur Astrid Lulling (EPP, Luxembourg).
In particular, she welcomed the provisions extending the notion of spouses by integrating life partners and anticipating that self-employed women and assisting spouses may benefit from maternity leave upon request.
At the close of the vote, MEPs nevertheless demanded that maternity benefits be identical to the duration of maternity leave in force for employees at EU level (anticipated by Directive 92/85/EC). And, since this could be amended, they called on the Commission to draw up, if necessary, a report evaluating whether it would be appropriate to do the same for the duration of the allowance. They also requested that the bodies responsible for the application of equal treatment be different to those responsible for human rights.
Lulling’s position had already received the full support of the political groups during the debate organised the day before the vote, bar one exception. The Conservatives were indeed more moderate: “Of course, we support the text in principle, which Lulling has strived to improve,” said Marina Yannakoudakis (ECR, UK). “But given the unemployment figures, shouldn’t we support those who want to set up on their own, without imposing additional contributions upon them,” she asked, criticising the additional social charges, which will henceforth apply to a plumber receiving assistance from his wife in answering the telephone. Her amendment was nevertheless rejected, allowing the legislative process to take its course. The Council must now give its approval.
SME SUPPORT
The European Association of Craft, Small and Medium-Sized Enterprises (UEAPME) immediately welcomed this vote, describing the amended proposal as “highly appropriate in a difficult economic climate for enterprises and the creation of jobs”. According to UEAPME, this vote is an important step for female entrepreneurship, which currently stands at 30% in Europe, in particular thanks to the provisions on social security, maternity leave and, lastly, a multisectoral approach. MEPs in fact rejected the Council’s position, limiting the directive to the agricultural profession.
“This text proves that we are still capable of making directives in the social domain and reducing existing distortions” - Astrid Lulling
Background
Introduced in October 2008, the Commission’s proposal aims to amend the Community legal framework relating to the application of the principle of equal treatment between men and women to self-employed workers and their spouses. It introduces amendments to Directive 86/613 currently in force, in particular by broadening the notion of spouses, granting them the same level of social protection as self-employed workers and anticipating that self-employed women may benefit from maternity leave.
Montag, 17. Mai 2010
l'application du principe de l'égalité de traitement entre hommes et femmes exercant une activité indépendante.
Astrid Lulling au Parlement européen à Strasbourg sur son rapport concernant l'application du principe de l'égalité de traitement entre hommes et femmes exercant une activité indépendante.
L’objectif de la proposition législative sur l'application du principe de l'égalité de traitement entre hommes et femmes exerçant une activité indépendante concorde entièrement avec les politiques de l’Union européenne, notamment la stratégie de Lisbonne pour la croissance et l’emploi. Les disparités entre les travailleurs indépendants masculins et féminins étant importantes, il est capital de combler l’écart entre les hommes et les femmes au niveau de l’entrepreneuriat pour atteindre l'objectif de l'UE en termes de taux d'emploi des femmes.
En ce qui concerne les travailleurs indépendants et les conjoints de travailleurs indépendants, la directive en vigueur datant de 1986 n'a pas produit beaucoup d'effets et son champ d'application a dû être revu étant donné que la discrimination fondée sur le sexe existe aussi dans d'autres domaines que le travail salarié.
Astrid Lulling, rapporteur sur la révision de la directive à l'application du principe de l'égalité de traitement entre hommes et femmes exerçant une activité indépendante, a prononcé le discours suivant en session plénière à Strasbourg:
"A l’heure où les circonstances exigent de la part des politiques une réactivité exceptionnelle, le dossier dont je vais vous entretenir démontre que la persévérance est également une vertu.
Depuis le début des années 90, je n'ai cessé de revendiquer une réforme de la directive de 1986 relative à l'application du principe de l'égalité de traitement entre hommes et femmes aux travailleurs indépendants et à leurs conjoints, parce qu'elle n'a pas atteint son objectif principal, à savoir améliorer le statut du conjoint aidant dans les entreprises familiales, en matière de sécurité sociale et de protection de la maternité.
En adoptant mon rapport de 1997, le Parlement avait déjà demandé une modification de cette directive au libellé trop timide, alors que le Conseil des ministres n'avait même pas suivi la proposition plus ambitieuse de la Commission européenne de 1984.
Malgré les multiples rappels du Parlement européen, la Commission s'est fait tirer les oreilles jusqu'en octobre 2008, quand elle nous a enfin proposé l'abrogation de la directive décaféinée de 1986 pour la remplacer par un texte avec une base juridique plus solide.
Après six mois de discussions, le Parlement européen a adopté le 4 mai 2009 en première lecture ses amendements pour améliorer la proposition de la Commission. Nous avions notamment considéré qu'une affiliation obligatoire des conjoints et des partenaires reconnus aux systèmes de protection sociale de l'indépendant serait de mise pour créer entre autre un droit propre du conjoint à une pension de vieillesse.
En effet, si l'affiliation est volontaire, trop de conjoints ont tendance à renoncer à se créer des droits et se retrouvent notamment après un divorce, sans protection sociale, même s'ils ont travaillé pendant des dizaines d'années dans l'entreprise familiale et contribué à sa prospérité.
Malheureusement, au Conseil de Ministres, ce principe de l’affiliation obligatoire n'a pas trouvé de majorité. Celui-ci a d'ailleurs mis neuf mois avant d'accoucher de sa position commune.
La délivrance a finalement été opérée par la présidence espagnole, qui a fait preuve d'un doigté et d'une persévérance exceptionnels. Je voudrais remercier la présidence espagnole et le cabinet de la Commissaire Reding, avec lesquels j'ai négocié depuis janvier. Grâce à leur compréhension et leur assiduité, nous avons pu arriver à un accord avec le Conseil qui permettra l'entrée en vigueur de la nouvelle directive après notre vote de demain.
Bien sûr, nous avons dû mettre de l'eau dans notre vin. Mais nous avons la satisfaction d'avoir bien servi les intérêts des travailleurs indépendants, qui, avec 16% de la population active, dont 1/3 de femmes, représentent une force considérable en Europe.
Leurs conjoints, en grande majorité des femmes, qui participent effectivement à l'activité de l'entreprise agricole, artisanale, commerciale ou de profession indépendante, sont trop souvent encore dans certains Etats membres des travailleurs invisibles qui, s'ils étaient affiliés, augmenteraient le taux d'activité et permettraient d'atteindre les objectifs de la stratégie 2020.
Parce que j'ai rappelé le long et difficile accouchement de cette directive, je dois mentionner le progrès atteint en ce qui concerne la protection de la maternité pour les femmes indépendantes et les conjoints des indépendants. Pour eux, la nouvelle directive prévoit, à leur demande, des prestations pendant 14 semaines avant et après la naissance.
Politik ist die Kunst des Erreichbaren! La politique est l’art du possible.
Je sais qu'il y a en ce Parlement des collègues, ils sont rares heureusement, qui pensent que les indépendants et leurs conjoints devraient se débrouiller pour organiser leur sécurité sociale en cas de maladie et après avoir cessé leur activité, pour raison d'âge ou d'individualité.
Je connais la chanson pour l'avoir entendue il y a 20, 30 ans dans mon pays, lorsqu'on a imposé l'affiliation obligatoire des conjoints des agriculteurs à la caisse de pension agricole! Aujourd'hui ces personnes sont heureuses d’avoir été soumises à cette obligation.
Je voudrais encore souligner que les progrès que j'ai décrits respectent le principe de subsidiarité parce qu'ils laissent le choix aux Etats membres d'organiser la protection sociale des conjoints en conformité avec leur droit national et la mise en œuvre à titre obligatoire ou volontaire.
Bien sûr, comme les autres directives concernent l'application du principe de l'égalité de traitement entre hommes et femmes, celle-ci prévoit la possibilité d'actions positives pour faciliter l'exercice d'une activité indépendante par le sexe sous-représenté. Aussi la possibilité de recours contre des discriminations auprès d'un organisme national compétent pour la mise en œuvre du principe de l'égalité de traitement est-elle prévue.
Ce qui me plaît beaucoup, c'est qu'il est expressément spécifié que les conditions de constitution d'une société entre conjoints ne doivent pas être plus restrictives que celles existants pour la constitution d'une société entre d'autres personnes.
Vous voyez que nous sommes encore capables de faire des directives européennes qui servent les intérêts des citoyens dans le domaine social et qui aboutissent même à réduire les distorsions de concurrence dans le marché unique.
Je remercie tout ceux - et aussi mes collègues à la Commission des droits de la femme, qui y ont contribué."
L’objectif de la proposition législative sur l'application du principe de l'égalité de traitement entre hommes et femmes exerçant une activité indépendante concorde entièrement avec les politiques de l’Union européenne, notamment la stratégie de Lisbonne pour la croissance et l’emploi. Les disparités entre les travailleurs indépendants masculins et féminins étant importantes, il est capital de combler l’écart entre les hommes et les femmes au niveau de l’entrepreneuriat pour atteindre l'objectif de l'UE en termes de taux d'emploi des femmes.
En ce qui concerne les travailleurs indépendants et les conjoints de travailleurs indépendants, la directive en vigueur datant de 1986 n'a pas produit beaucoup d'effets et son champ d'application a dû être revu étant donné que la discrimination fondée sur le sexe existe aussi dans d'autres domaines que le travail salarié.
Astrid Lulling, rapporteur sur la révision de la directive à l'application du principe de l'égalité de traitement entre hommes et femmes exerçant une activité indépendante, a prononcé le discours suivant en session plénière à Strasbourg:
"A l’heure où les circonstances exigent de la part des politiques une réactivité exceptionnelle, le dossier dont je vais vous entretenir démontre que la persévérance est également une vertu.
Depuis le début des années 90, je n'ai cessé de revendiquer une réforme de la directive de 1986 relative à l'application du principe de l'égalité de traitement entre hommes et femmes aux travailleurs indépendants et à leurs conjoints, parce qu'elle n'a pas atteint son objectif principal, à savoir améliorer le statut du conjoint aidant dans les entreprises familiales, en matière de sécurité sociale et de protection de la maternité.
En adoptant mon rapport de 1997, le Parlement avait déjà demandé une modification de cette directive au libellé trop timide, alors que le Conseil des ministres n'avait même pas suivi la proposition plus ambitieuse de la Commission européenne de 1984.
Malgré les multiples rappels du Parlement européen, la Commission s'est fait tirer les oreilles jusqu'en octobre 2008, quand elle nous a enfin proposé l'abrogation de la directive décaféinée de 1986 pour la remplacer par un texte avec une base juridique plus solide.
Après six mois de discussions, le Parlement européen a adopté le 4 mai 2009 en première lecture ses amendements pour améliorer la proposition de la Commission. Nous avions notamment considéré qu'une affiliation obligatoire des conjoints et des partenaires reconnus aux systèmes de protection sociale de l'indépendant serait de mise pour créer entre autre un droit propre du conjoint à une pension de vieillesse.
En effet, si l'affiliation est volontaire, trop de conjoints ont tendance à renoncer à se créer des droits et se retrouvent notamment après un divorce, sans protection sociale, même s'ils ont travaillé pendant des dizaines d'années dans l'entreprise familiale et contribué à sa prospérité.
Malheureusement, au Conseil de Ministres, ce principe de l’affiliation obligatoire n'a pas trouvé de majorité. Celui-ci a d'ailleurs mis neuf mois avant d'accoucher de sa position commune.
La délivrance a finalement été opérée par la présidence espagnole, qui a fait preuve d'un doigté et d'une persévérance exceptionnels. Je voudrais remercier la présidence espagnole et le cabinet de la Commissaire Reding, avec lesquels j'ai négocié depuis janvier. Grâce à leur compréhension et leur assiduité, nous avons pu arriver à un accord avec le Conseil qui permettra l'entrée en vigueur de la nouvelle directive après notre vote de demain.
Bien sûr, nous avons dû mettre de l'eau dans notre vin. Mais nous avons la satisfaction d'avoir bien servi les intérêts des travailleurs indépendants, qui, avec 16% de la population active, dont 1/3 de femmes, représentent une force considérable en Europe.
Leurs conjoints, en grande majorité des femmes, qui participent effectivement à l'activité de l'entreprise agricole, artisanale, commerciale ou de profession indépendante, sont trop souvent encore dans certains Etats membres des travailleurs invisibles qui, s'ils étaient affiliés, augmenteraient le taux d'activité et permettraient d'atteindre les objectifs de la stratégie 2020.
Parce que j'ai rappelé le long et difficile accouchement de cette directive, je dois mentionner le progrès atteint en ce qui concerne la protection de la maternité pour les femmes indépendantes et les conjoints des indépendants. Pour eux, la nouvelle directive prévoit, à leur demande, des prestations pendant 14 semaines avant et après la naissance.
Politik ist die Kunst des Erreichbaren! La politique est l’art du possible.
Je sais qu'il y a en ce Parlement des collègues, ils sont rares heureusement, qui pensent que les indépendants et leurs conjoints devraient se débrouiller pour organiser leur sécurité sociale en cas de maladie et après avoir cessé leur activité, pour raison d'âge ou d'individualité.
Je connais la chanson pour l'avoir entendue il y a 20, 30 ans dans mon pays, lorsqu'on a imposé l'affiliation obligatoire des conjoints des agriculteurs à la caisse de pension agricole! Aujourd'hui ces personnes sont heureuses d’avoir été soumises à cette obligation.
Je voudrais encore souligner que les progrès que j'ai décrits respectent le principe de subsidiarité parce qu'ils laissent le choix aux Etats membres d'organiser la protection sociale des conjoints en conformité avec leur droit national et la mise en œuvre à titre obligatoire ou volontaire.
Bien sûr, comme les autres directives concernent l'application du principe de l'égalité de traitement entre hommes et femmes, celle-ci prévoit la possibilité d'actions positives pour faciliter l'exercice d'une activité indépendante par le sexe sous-représenté. Aussi la possibilité de recours contre des discriminations auprès d'un organisme national compétent pour la mise en œuvre du principe de l'égalité de traitement est-elle prévue.
Ce qui me plaît beaucoup, c'est qu'il est expressément spécifié que les conditions de constitution d'une société entre conjoints ne doivent pas être plus restrictives que celles existants pour la constitution d'une société entre d'autres personnes.
Vous voyez que nous sommes encore capables de faire des directives européennes qui servent les intérêts des citoyens dans le domaine social et qui aboutissent même à réduire les distorsions de concurrence dans le marché unique.
Je remercie tout ceux - et aussi mes collègues à la Commission des droits de la femme, qui y ont contribué."
Freitag, 14. Mai 2010
EP seeks equal treatment for self-employed
EP seeks equal treatment for self-employed
MEPs want 14 weeks paid maternity leave ©BELGA_Belpress_Philippe Turpin
MEPs want to promote female entrepreneurship and are proposing new rules to bridge the gender gap for self-employed workers and their partners and to ensure everyone has social protection. MEPs want Member States to provide social protection, including at least 14 weeks maternity allowance, in line with national law. They debate the proposals Monday and vote on them Tuesday.
At the moment there are important differences in access to social protection between employed and self-employed workers and their partners. According to the EU's statistics agency Eurosat, 10.5% of workers were self-employed in 2007.
The aim of the proposals is to ensure equal treatment for self-employed men and women and their spouses or long-term partners, specifically by improving social protection, maternity benefits and status.
Astrid Lulling, who is steering the proposals through the EP said, "like salaried workers, independents must have social protection and contribute to their pensions. It is even more important that their partners are protected, especially in the case of divorce. They mustn't have to rely on rights linked to their husband's insurance."
The Women's Committee wants all EU countries to offer social protection to self-employed workers and their partners. Each country could decide if self-employed workers must sign up for spousal protection or can opt out.
Maternity benefits for independents
The new rules would also grant maternity protection to self-employed women and the wives or life partners of self-employed men. "Today there isn't maternity protection in all member states for self-employed women and the partners of self-employed men," Ms Lulling said. "We want to create the right, obligatory or voluntary, for 14 weeks paid maternity leave."
General rules on maternity leave are currently being discussed under a separate proposal and the committee wants any decisions about the length of maternity leave to be made applicable to self-employed workers too. Rules on the health and safety of pregnant workers - which includes provisions on maternity and paternity leave, are scheduled to be voted on in July.
http://www.europarl.europa.eu/news/public/focus_page/008-74291-127-05-19-901-20100507FCS74267-07-05-2010-2010/default_p001c002_en.htm
MEPs want 14 weeks paid maternity leave ©BELGA_Belpress_Philippe Turpin
MEPs want to promote female entrepreneurship and are proposing new rules to bridge the gender gap for self-employed workers and their partners and to ensure everyone has social protection. MEPs want Member States to provide social protection, including at least 14 weeks maternity allowance, in line with national law. They debate the proposals Monday and vote on them Tuesday.
At the moment there are important differences in access to social protection between employed and self-employed workers and their partners. According to the EU's statistics agency Eurosat, 10.5% of workers were self-employed in 2007.
The aim of the proposals is to ensure equal treatment for self-employed men and women and their spouses or long-term partners, specifically by improving social protection, maternity benefits and status.
Astrid Lulling, who is steering the proposals through the EP said, "like salaried workers, independents must have social protection and contribute to their pensions. It is even more important that their partners are protected, especially in the case of divorce. They mustn't have to rely on rights linked to their husband's insurance."
The Women's Committee wants all EU countries to offer social protection to self-employed workers and their partners. Each country could decide if self-employed workers must sign up for spousal protection or can opt out.
Maternity benefits for independents
The new rules would also grant maternity protection to self-employed women and the wives or life partners of self-employed men. "Today there isn't maternity protection in all member states for self-employed women and the partners of self-employed men," Ms Lulling said. "We want to create the right, obligatory or voluntary, for 14 weeks paid maternity leave."
General rules on maternity leave are currently being discussed under a separate proposal and the committee wants any decisions about the length of maternity leave to be made applicable to self-employed workers too. Rules on the health and safety of pregnant workers - which includes provisions on maternity and paternity leave, are scheduled to be voted on in July.
http://www.europarl.europa.eu/news/public/focus_page/008-74291-127-05-19-901-20100507FCS74267-07-05-2010-2010/default_p001c002_en.htm
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