Astrid Lulling, Europaagbeordnete für Luxemburg über die Vorschläge von Kommissar Ciolos betreffend die Zukunft der Milchproduktion in Europa
Die Reglung der Milchproduktion in Europa wird neu verpackt!
Die Milchbauern in der Europäischen Union sollen künftig mehr Macht auf dem Milchmarkt bekommen. Das will eine Verordnung bewirken, die der zuständige rumänische EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung heute in Brüssel vorgestellt hat. Unter anderem soll die Gründung von Milchhandelsgemeinschaften sowohl auf nationaler als auch europäischer Ebene zugelassen werden. Die Märkte sollen transparenter werden. EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos will damit die Konsequenzen aus den starken Preisschwankungen bei der Milch ziehen.
Das Auslaufen der Milchquotenreglung für 2015 ist beschlossene Sache. EU-Kommissar Ciolos versucht nun, die von seiner Vorgängerin initiierte Bauchlandung des europäischen Milchsektors dadurch abzuwenden, dass Milcherzeuger sich inzwischen auf die Situation nach dem Auslaufen der Milchquoten 2015 einstellen und sich mit Blick auf ein stärker marktorientiertes Umfeld besser organisieren sollen.
Astrid Lulling, die in der Sitzung des Agrarausschusses das Wort ergriff, sagte dass sie natürlich einverstanden ist mit dem Ziel dieses Vorschlages zur Stärkung der Marktposition der Milchbauern.
Weil in dem Vorschlag eine Gröβenbegrenzung der Erzeugerorganisationen für die Verhandlung von Verträgen vorgesehen ist (sie dürfen 3,5% der gesamten EU-Milcherzeugung und 33% der Erzeugung eines Mitgliedstaates nicht übersteigen) ließ Astrid Lulling sich vom EU-Kommissar bestätigen, dass Molkereigenossenschaften von diesen Begrenzungen nicht betroffen sind in dem Masse wie in ihnen Landwirte und verarbeitende Betriebe vertikal integriert sind. Dies ist wichtig für LUXLAIT, die also nicht unter diese Obergrenzen fällt, obschon in ihr über 60% der Luxemburger Milchbauern zusammen geschlossen sind. Astrid Lulling wies darauf hin, dass LUXLAIT auf dem Gebiet der Preise gegenüber den Grossen wie Danone, Nestlé, Yoplait nicht wettbewerbsfähig ist sondern auf Qualität und Nischenproduktion angewiesen ist, um den Milchbauern angemessene Preise bezahlen zu können.
Sie wies insbesondere den Landwirtschaftskommissar darauf hin, dass trotz Quotenabschaffung Marktinstrumente im Milchsektor beibehalten werden müssen, um u.a. bei zu großer Preisvolatilität marktsteuernd eingreifen zu können.
Der Ausschuss für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des Europäischen Parlaments wird in den nächsten Wochen seine Stellungnahme zu dieser Verordnung ausarbeiten. Berichterstatter ist ein nordirischer Konservativer.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen