Mittwoch, 23. Juli 2008

Budget für Bienenzucht nicht ausreichend aufgestockt.

Haushalt 2009: Das Budget für Bienenzucht wurde seit dem EU-Beitritt von Rumänien und Bulgarien nicht ausreichend aufgestockt.


Im Haushalt von 2005 und 2006 wurden die EU-Förderprogramme für Bienenzucht mit 23 Millionen Euro pro Jahr von der europäischen Kommission bedacht. Diese Gelder werden an die einzelnen Mitgliedstaaten, proportional zu der Anzahl ihrer Bienenstöcke verteilt. Mit dem EU-Beitritt von Rumänien und Bulgarien, am 1. Januar 2007, sind auch 15% zusätzliche Bienenvölker dazu gekommen.

Folgerichtig hätte der Haushalt für die äußerst empfindliche und doch so wichtige Bienenzucht, für das Jahr 2007 auch um 15% aufgestockt werden müssen was ein Budget von 26 450 000 Euro bedeutet hätte. Leider wurde diese äußerst einfache Rechnung jedoch nicht berücksichtigt und das Budget wurde lediglich auf 24 Millionen Euro pro Jahr erhöht. Somit steht der Bienenzucht seit 2007, 10% weniger pro Bienenstock zur Verfügung.

Ein Schlag ins Gesicht, wenn man an die zahlreichen Schwierigkeiten denkt, mit denen die Bienenzüchter zurzeit zu kämpfen haben.

Wegen der gestiegenen Lebensmittelpreise wurden die 10% obligatorisches Brachland, ein bienenfreundliches Gebiet da dort keine Pflanzenschutzmittel verwendet werden, bereits Ende 2007 angeschafft.

Im Frühjahr 2008 häuften sich dann die Klagen der Bienenzüchter über stark dezimierte oder komplett vernichtete Bienenvölker. Schuld soll angeblich, laut Julius Kühn-Institut in Braunschweig, ein vom Chemie-Riesen Bayer in Verkehr gebrachtes Insektizid sein, das falsch eingesetzt wurde und das unter dem Namen "Poncho Pro" bekannt ist. Die Beize die das Nervengift Clothianidin enthält und mit der das Saatgut behandelt wird, soll zum Beispiel die Maispflanze vor dem Maiswurzelbohrer schützen. Mittlerweile wurde das Insektizid weitgehend auch für Kartoffeln, Zucker und Futterrüben, Getreide und Raps zugelassen und ist somit weit verbreitet.

Um diesen massiven Bedrohungen für die Bienenzucht entgegen zu wirken hat die Luxemburger Europaabgeordnete eine schriftliche Frage an die EU-Kommission gerichtet (siehe meinen Pressedienst vom 17 Juni 2008). Sie hat darüber hinaus einen Änderungsantrag zum Haushalt 2009 vorgeschlagen, um den Kredit für die Verbesserung der Produktion und Vermarktung von Honig, mit dem nationale Programme im Interesse der Bienenzucht zu 50% finanziert werden, auf 26,45 Millionen aufzustocken.

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