Mittwoch, 20. Oktober 2010

Astrid Lulling gibt demonstrierenden Milchbauern Rückendeckung.

Astrid Lulling gibt demonstrierenden Milchbauern Rückendeckung.

Kommissar Ciolos muss in die Verantwortung gezogen werden!

Unter dem Einfluss der ultraliberalen dänischen Kommissarin Fischer-Boel, wurde vor einigen Jahren das Auslaufen der Milchquotenreglung im Jahr 2015 beschlossen.
Da dieses Datum nun immer näher rückt, und die Milchbauren, die sich immer noch nicht richtig vom letzten Milchpreisverfall erholt haben, sich berechtigte Sorgen um ihre Zukunft machen, haben sich Hunderte Milchbauern in Straβburg versammelt, um gegen die totale Liberalisierung im Bereich der Milchproduktion zu demonstrieren.

Die Forderungen sind klar: "Sinnvolle Regeln zur Marktsteuerung statt zielloser Deregulierung!"
Auch die Landwirte selbst sind der Meinung, dass die viel kritisierten Exporterstattungen für Milchprodukte in Drittländer, die übrigens nur noch sehr begrenzt zum Einsatz kommen, nicht die Lösung des Problems sein können. Allerdings muss, unter welcher Form auch immer, eine gewisse Produktionsbegrenzung stattfinden, um den Milchpreis halbwegs stabil zu halten. Die verarbeitende Industrie wird so oder so mit dem Milchpreis auskommen.
Aus einer heute in Straβburg vorgestellten Studie geht hervor, dass in Ländern wie zum Beispiel Kanada, in denen der Milchmarkt sehr stark geregelt ist, die Erzeugerpreise am höchsten und am stabilsten sind.

In der Schweiz hingegen, wurde die Milchproduktion schon vor einem Jahr liberalisiert. Das Ergebnis ist erschreckend. Trotz angekündigter Stabilität des Milchpreises, der sich im Gleichschritt mit dem der Nachbarländer bewegen sollte, ist dieser im letzten Jahr in der Schweiz, gegenläufig zum gesamt europäischen Trend, um über 20% eingebrochen.

Aus diesen Beispielen sollten wir lernen und der rumänische Kommissar Ciolos sollte diese Fakten auch in seinen legislativen Vorschlägen zur europäischen Qualitäts-Politik und zur Milchproduktion, die zu Ende des Jahres zu erwarten sind, berücksichtigen. Es ist noch nicht zu spät die Wellen des von Fischer-Boel provozierten Tsunamis für die europäische Milchwirtschaft zu brechen.

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