Mittwoch, 24. November 2010

über die Lage der Bienenzucht

Auf Initiative der Europaabgeordneten Astrid Lulling stand auf der Tagesordnung der Plenarsession des Europäischen Parlaments in Straßburg eine mündliche Anfrage an die EU. Kommission mit Aussprache und Entschließung über die Lage der Bienenzucht. Weil die Programme für die Unterstützung des Bienenzuchtsektors im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik 2012 auslaufen, wollte der Agrarausschuss alle Entscheidungsträger auf die besorgniserregende Lage der Bienenzucht in der E.U aufmerksam machen. In der Debatte, die in der Nachtsitzung zum 24. November stattfand, führte Astrid Lulling folgendes aus:

"Als ich 1994, vor 16 Jahren, im Agrarausschuss die Berichterstattung über die Lage der Bienenzucht in der E.U von meinem deutschen Kollegen Reimer Böge übernahm, sagte ein anderer deutscher Kollege geringschätzig: " na, ja, die kleinen Tiere für die kleinen Länder".

Ich habe mich sehr bemüht, in der immer größeren E.U klarzumachen, wie wichtig diese kleinen Tiere nicht nur für unsere Lebensqualität, sondern für unser Überleben schlechthin sind. Wir haben inzwischen kleine aber ständige Fortschritte gemacht, um auf allen Ebenen in der E.U das Bewusstsein zu stärken, dass eine umfassende gemeinsame Politik erforderlich ist, um sicherzustellen, dass es in der EU genügend von diesen kleinen Tieren gibt und genügend Imker aller Altersklassen, um sie zu hegen und zu pflegen. Dies umso mehr als durch zu großes Bienensterben in vielen Regionen wir uns berechtige Sorgen um einen flächendeckenden Bienen und Imkerbestand machen müssen.

Deshalb meine Initiative für diese mündliche Anfrage jetzt an die E.U Kommission mit Aussprache und Entschließung.

Diese wird von allen Fraktionen hier im Hause mitgetragen, wofür ich mich herzlichst bedanke.






Das Ziel rechtfertigt diese gemeinsame Aktion aller politischen Kräfte dieses Hauses. In unserer Entschließung, die kurz, strukturiert, lesbar und verständlich ist, sagen wir klar, wo die Probleme liegen. Die konkreten Lösungen, welche wir vorschlagen, haben wir in engster Zusammenarbeit mit dem Beruf ausgearbeitet.

Imker aus vielen Mitgliedsstaaten sind heute nach Straßburg gekommen mit ihren Produkten, aber auch mit ihren Sorgen und ihren Erwartungen, um sichtbar zu machen, dass sie unsere Unterstützung für die Lösung ihrer Probleme brauchen.

Wenn wir bedenken, dass in dem über 140 Milliarden - Haushalt der E.U gerade mal 32 Millionen ausgegeben werden, um ¾ der Nahrungsmittelproduktion und 4/5 der Pflanzenwelt, die von der Bestäubung, weitgehend durch Bienen, abhängen, zu sichern, dürfte es jedem hier und draußen klar sein, dass es heute darauf ankommt, den Fortbestand und den Ausbau dieser Politik auch nach 2013 zu gewährleisten.

Das ist unsere Botschaft!

Mir fehlt nicht der Glaube, dass sie gehört wird, nicht nur in diesem Parlament, sondern auch in der Kommission, im Rat und in den Mitgliedstaaten.

Auf jeden Fall werde ich, werden wir, dafür sorgen. Ich richte also einen dringenden Appell an alle Kollegen, bei der morgigen Abstimmung nicht nur da zu sein sondern auch dafür zu stimmen. Das sind wir den Bienen schuldig die zwar jetzt schlafen, denn hier in Straßburg ist fast Mitternacht.

Dass, die Diskussion über die besorgniserregende Lage der Bienenzucht als letzter Punkt auf die Tagesordnung einer Nachtsitzung gesetzt wurde, ist leider der Beweis, dass bei der Konferenz der Präsidenten dieses Hauses noch Nachhilfeunterricht fällig ist!"

Die Abstimmung über diese Resolution ist für den 25. November vorgesehen

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