Lulling gibt Jungbauern Schützenhilfe
Kritik der Jungbauern an der europäischen Agrarpolitik
06.10.2008
Foto: Anouk Antony
Die luxemburgischen Jungbauern äußerten am Montag ihre Unzufriedenheit über die europäische Agrarpolitik.
(jot) - Die „Lëtzebuerger Bauerejugend“ ist unzufrieden mit der europäischen Agrarpolitik, bei der sie gleich mehrere Missstände ausmacht. Am Montag bezogen die Jungbauern auf einer Pressekonferenz dazu Stellung, zu der auch die EU-Abgeordnete Astrid Lulling (CSV) geladen war.
Dabei geht es um drei große Problematiken:
Mit dem sogenannten „Health Check“ (eine Bilanz der Agrarreform von 2005) will die EU-Kommission die Direktzahlungen an die europäischen Betriebe entgegen früherer Zusagen verringern. Für die Bauern würde dies laut eigener Aussage einen Verlust an Planungssicherheit bedeuten. Astrid Lulling kann dem Unmut der Luxemburger Jungbauern nur zustimmen. Sie wies unter anderem darauf hin, dass die Landwirtschaft sehr abhängig von diesen Direktzahlungen sei, da das Kostendeckungsprinzip nicht immer gegeben sei. Lulling unterstrich aber auch, dass das EU-Parlament leider keinen direkten Einfluss auf die europäische Agrarpolitik hat und nur eine beratende Funktion innehat.
Milchquotenregelung und Pestizid-Richtlinie
Bis zum Ausstieg aus der Milchquotenregelung, der 2015 Realität wird, setzen sich die Jungbauern für eine schrittweise Erhöhung der Referenzmenge ein. Dies würde es den Betrieben erlauben, mehr Milch zu produzieren, wodurch sie sich schrittweise auf das Jahr 2015 einstellen könnten, wo jedes Land selbst bestimmt, wieviel Milch es produzieren möchte. Lulling betonte in diesem Zusammenhang allerdings auch, dass die Superabgabe (eine Strafe, die bei überhöhter Milchproduktion gezahlt werden muss) bis ins Jahr 2015 nicht komplett abgeschafft werden soll, da sie gewährleiste, dass der Milchproduktion noch gewisse Grenzen gesetzt sind.
Die Pestizid-Richtlinie sieht vor, dass die Liste der zugelassenen Pflanzenschutzmittel drastisch verkürzt wird. Die Jungbauern befürchten allerdings dramatische Auswirkungen auf ihre Arbeitsweise. Sie vertreten, wie Astrid Lulling, die Meinung, dass Pestizide („Medikamente für Pflanzen“) in der Landwirtschaft unverzichtbar sind. Entgegen der Auffassung vieler Leute würden die Bauern Pestizide nicht präventiv verwenden und schließlich würden sie auch nur in vernünftigem Maß auf Pflanzenschutzmittel zurückgreifen
Montag, 6. Oktober 2008
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