Spautz und Lulling wehren sich gegen Vorwürfe
Asti-Präsident Kollwelter spricht von "schleichender Fremdenfeindlichkeit"
Letzte Aktualisierung: 25-06-2008 17:15 (www.wort.lu)
(vb) - Die Luxemburger Europaabgeordneten Jean Spautz und Astrid Lulling fühlen sich von Asti-Präsident Serge Kollwelter persönlich beleidigt. In einem offenen Brief wehren sich die Politiker gegen Vorwürfe der Fremdenfreindlichkeit und sagen, Kollwelter habe die Tatsachen verzerrt dargestellt.
Ursache für den Aufschrei der Europaabgeordneten war ein Beitrag von Serge Kollwelter auf RTL Radio Lëtzebuerg über eine EU-Direktive zur Abschiebung von illegalen Ausländern. In der Sendung "Carte blanche" von diesem Mittwoch hatte sich Kollwelter bei jenen drei Luxemburger Abgeordneten bedankt, die gegen die Richtlinie gestimmt haben und die "nicht im Mainstream der schleichenden Xenophobie " mitschwimmen. Jean Spautz, Astrid Lulling (beide CSV) und Lydie Polfer (DP) hatten in Straßburg für die Richtlinie gestimmt.
Sie sieht vor, dass illegale Einwanderer innerhalb von sechs Monaten in ihr Herkunftsland zurückgeführt werden sollen. In Ausnahmefällen kann diese Frist bis zu 18 Monaten betragen.
Die Luxemburger Abgeordneten Erna Hennicot-Schoepges (CSV), Robert Goebbels (LSAP ) und Claude Turmes (Déi Gréng) hatten gegen die Richtlinie gestimmt.
Jean Spautz und Astrid Lulling stellen fest, dass die Richtlinie "ihren humanitären Bedenken voll Rechnung trägt". Illegale Einwanderung könne nur durch strenge , gemeinsamen EU-Regeln bekämpft werden. Auch die Höchstdauer von sechs Monaten Abschiebehaft sei ein Fortschritt. Bislang habe es eine solche Frist in Luxemburg nicht gegeben.
"Mit der EU-Direktive wird der willkürlichen Abschiebepolitik ein Ende bereitet und der Rechtsstaat wird gestärkt", heißt es in dem Schreiben der beiden Parlamentarier.
Mittwoch, 25. Juni 2008
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6 Kommentare:
Jean Spautz und Astrid Lulling wehren sich gegen ehrabschneidende Äußerungen von Serge Kollwelter (Asti).
In der RTL-Sendung "Carte Blanche" vom 25. Juni 2008 insinuierte Serge Kollwelter von der ASTI, die Luxemburger Europaabgeordneten Astrid Lulling, Lydie Polfer und Jean Spautz, würden "im Mainstream der schleichenden Xenophobie mitschwimmen", weil sie in der Straßburger Plenarsitzung vom 18. Juni 2008 zusammen mit der überwältigenden Mehrheit der Europaparlamentarier (369 Ja-Stimmen, 197 Nein-Stimmen) die Richtlinie für die Rückführung von illegalen Einwanderern aus nicht EU-Mitgliedsstaaten zustimmten.
Astrid Lulling und Jean Spautz halten darauf richtig zu stellen dass diese Rückführungsrichtlinie ihren humanitären Bedenken voll Rechnung trägt. Sie betonen, dass illegale Einwanderung nur durch strenge, aber gerechte gemeinsame EU-Regeln bekämpft und verhindert werden kann.
Sie halten auch darauf festzustellen, dass die Einführung einer maximalen Haftdauer von 6 Monaten für illegale Einwanderer ein Fortschritt ist, weil es eine solche Höchstdauer in Luxemburg bisher nicht gibt. Es ist auch eine Irreführung glauben zu tun, die Haftdauer betrage 18 Monate. Eine Verlängerung auf 18 Monate kann nur in Ausnahmefällen verhängt werden wenn die Illegalen eine Gefahr für die Sicherheit unserer Bürger darstellen.
Europa kann sich nur der legalen Einwanderung öffnen, wenn die illegale Einwanderung mit gemeinsamen Regeln wirksam bekämpft und dadurch den Schleppern das Handwerk gelegt wird.
Jean Spautz und Astrid Lulling halten auch darauf richtig zu stellen, dass die Richtlinie dem von einem Abschiebungsverfahren Betroffenen einen kostenlosen Rechtsbeistand sichert, wenn sie rechtlich gegen ein solches Verfahren vorgehen wollen. Der willkürlichen Abschiebungspolitik wird damit ein Ende bereitet und der Rechtsstaat wird gestärkt.
Dies ist auch im Interesse aller rechtschaffenen Luxemburger und aller legalen Einwanderer, die in Luxemburg leben und arbeiten.
Wéi stëmmen eis Europarlamentarier?
Auteur: Serge Kollwelter
Quelle: RTL - carte eco (juni08)
Et heescht ëmmer méi Lëtzebuerger Gesetzer misste gemat ginn op Grond vun europäeschen Direktiven .
Wéi kommen esou Direktiven zu stan? D'Europäesch Kommissioun mécht e Virschlag, dee gëtt da vum Ministerrot diskutéiert an adoptéiert. Hei ass all Land vertrueden. Wees ee wéi eis Ministeren do ofstëmmen? Ëmmer méi ginn esou Direktive vu Ministerrot an Europaparlament beschloss. Och hei ass et interessant ze wësse wéi eis 6 Parlamentarier ofstëmmen. Drëtten am Bond ass ons national Chamber: si muss zu gudder lescht déi Direktiven a Lëtzebuerger Gesetzer géissen.
Loosse mer un Hand vun enger rezenter Direktiv dat vu méi no kucken: eng Direktiv zum Retour vu Sans Papiers.
Hei ass Codecisioun ugesot, d.h. Ministerrot an Europaparlament mussen doriwwer ofstëmmen. Wat seet dës Direktiv déi Migratioun um Wupp upaakt. Et gëtt keng gemeinsam europäesch Awanderungspolitik, hei gi gemeinsam Regele fir d'Ausweisung opgestallt! Eng Persoun déi sech näischt zu Schold komme gelooss huet, mä net di richteg Pabeieren huet, ka bis zu 18 Méint agespaart ginn!
Obschonn de Ministerrot hanner verschlossenen Dieren tagt, war gewuer ze ginn datt eis Ministeren de 5. Juni domat aversta waren. Parlament a Parlamentarier schaffe mat méi Transparenz wéi de Ministerrot, woubäi et eppes méi komplizéiert ass un Europarlamentarier erun ze kommen. Eng Première war wuel déi ëffentlech Diskussioun den 14.Juni am Europahaus hei an der Stad fir erauszefanne wéi eis gewielte Vertrieder sollten iwwer dës Direktiv ofstëmmen. Vu 6 haten der nëmmen 2 Zäit: d'Madame Hennicot an den Här Turmes. E puer Deeg drop ëffentlech Debatt an Ofstëmmen am Plenum zu Stroossbuerg: Match Nul fir beim Fussbaljargon ze bleiwen: 3 géint an 3 derfir. D'Madame Hennicot an déi Häre Goebbels an Turmes stëmmen dergéint, déi Dame Polfer a Lulling an den Här Spautz droen derzou bei datt dës Direktiv a Kraaft trëtt.
Bleift d'Fro vun onser Chamber. Mir kréie vergewëssert datt hei all europäesch Initiativen, wéi Virschléi vun Direktiven, direkt analyséiert ginn an dat säit 2006. Déi Direktiv vun der leschter Woch datéiert vun 2005 an ass nach net an deem Prozess .
Et kann ee sech natierlech froe wéi ass de Lien tëschent de 6 Europarlamentarier an hire lëtzebuerger Fraktiounen: des Direktiv wor nach keen Thema um Krautmaart et gëtt eent wa se an e lëtzebuerger Gesetz ëmgesat gëtt. Da ka näischt méi dru geännert ginn. Wann eng Awanderungspolitik fir e Kontinent wéi Europa, den ëmmer méi al gëtt, einstweilen soss näischt fäerdeg bréngt wéi Ausweisungsmechanismen opzebauen, ass dat dach vläicht e bëssche beonrouegend.
Merci fir déi Europarlamentarier déi net am Mainstream vun der schläichender Xenophobie matschwammen. Besser keng Direktiv wéi esou eng schlecht! Dës schlecht Direktiv gëtt vun eiser Regierung an 3 Europarlamentarier matgedroen.
RTL.lu
Journal.lu
Rückführungsrichtlinie: EP-Deputierte wehren sich gegen ASTI-Vorwürfe
Lob für die luxemburgischen Europaabgeordneten Erna Hennicot-Schoepges (CSV), Claude Turmes (Déi Gréng) und Robert Goebbels (LSAP), die vergangene Woche im Europaparlament gegen die Richtlinie für die Rückführung von illegalen Einwanderern aus nicht EU-Mitgliedstaaten gestimmt hatten, herbe Kritik an jenen - Jean Spautz, Astrid Lulling (beide CSV) und Lydie Polfer (DP) - die sich dafür ausgesprochen hatten. Das formulierte gestern Serge Kollwelter von der ASTI in einer "Carte Blanche" im RTL Radio und meinte, die Befürworter der umstrittenen Richtlinie würden "im Mainstream der schleichenden Xenophobie mitschwimmen".
Das wollten die Anvisierten nicht auf sich sitzen lassen. In einer Stellungnahme erinnerten Lulling und Spautz gestern daran, dass das EP die Richtlinie mit 369 gegen 197 Stimmen votiert habe und unterstreichen, dass die Rückführungsrichtlinie ihren humanitären Bedenken voll Rechnung trägt. Ebenfalls unterstreichen sie, dass die Einführung einer maximalen Haftdauer von 6 Monaten für illegale Einwanderer ein Fortschritt ist, weil es eine solche Höchstdauer in Luxemburg bisher nicht gebe.
Es sei eine Irreführung, glauben zu tun, die Haftdauer betrage 18 Monate. Eine Verlängerung auf 18 Monate könne nämlich nur in Ausnahmefällen verhängt werden, wenn die illegalen Einwanderer eine Gefahr für die Sicherheit der Bürger darstellen. Spautz und Lulling geben ferner zu bedenken, dass die Richtlinie dem von einem Abschiebungsverfahren Betroffenen einen kostenlosen Rechtsbeistand sichert, wenn sie rechtlich gegen ein solches Verfahren vorgehen wollen.
Überrascht und enttäuscht reagierte derweil Lydie Polfer auf Kollwelters Anschuldigungen, die nicht nur jeder Grundlage entbehrten; die intellektuelle Ehrlichkeit Kollwelters müsste ihn eigentlich vor solch demagogischen Aussagen bewahren. Die Richtlinie sei ein Kompromiss, eine erste Etappe in der Ausarbeitung von Minimalbestimmungen betreffend die Rückführung von illegalen Einwanderern.
Nach mehr als zwei Jahren harter Verhandlungen sei es beispielsweise gelungen, auch in den 9 Mitgliedstaaten, die bislang unbegrenzte Festhaltedauern hatten, eine Begrenzung auf 6 Monate, respektive in spezifischen Fällen auf 18 Monate zu erreichen. Auch in anderen Punkten habe man Fortschritte zum "statuts quo" erreichen können, so Lydie Polfer. Die Politik der kleinen Schritte habe Europa oft weiter gebracht, während Demagogie nur dazu diene, die Komplexität der Wirklichkeit zu verstecken.
http://www.journal.lu/
26.06.08
Réaction de Mme Lydie POLFER aux propos de M. Serge KOLLWELTER
Written by Joelle
Thursday, 26 June 2008
communiqué de presse (Alliance des Démocrates et Libéraux pour l'Europe)
C’est avec stupéfaction et déception que Mme POLFER a pris connaissance des propos tenus par M. Serge KOLLWELTER (ASTI) sur les ondes de RTL ce mercredi 25 juin. Celui-ci a en effet insinué que ceux qui ont voté en faveur de la « directive retour » (369 députés européens ont voté pour) auraient des arrières pensées xénophobes. De tels propos non seulement sont dépourvus de tout fondement, mais sont tout simplement indignes d’une personne dont l’honnêteté intellectuelle devrait la mettre à l’abri de dérives démagogiques.
M. KOLLWELTER, qui a beaucoup de mérites pour son engagement en faveur des immigrés au Luxembourg, doit savoir, et sait, que la « directive retour » constitue, comme d’ailleurs la plupart des directives, un compromis entre des réglementations restrictives et d’autres plus généreuses comme celles du Luxembourg où cette durée est plafonnée à 3 mois. L’avantage de cette première étape en vue d’adopter des normes communes minimales en matière de retour de ressortissants de pays tiers en séjour irrégulier, est de constituer une avancée pour beaucoup de pays, alors que les Etats-membres qui, comme le Luxembourg, ont déjà adopté des conditions plus favorables peuvent les maintenir.
En l’occurrence il s’agit d’une nette amélioration du statu quo pour beaucoup puisque pas moins de 9 pays (Royaume-Uni, Danemark, Estonie, Finlande, Grèce, Irlande, Malte, Pays-Bas et Suède) appliquent actuellement des durées de détention illimitées, sans parler des pays (Belgique, Lituanie ou encore l’Allemagne) qui prévoient des durées de détention supérieures à celles prévues par la directive qui prévoit un délai de 6 mois pouvant être prolongé de 12 mois. Ceci n’est qu’un exemple des améliorations apportées par cette proposition de directive obtenue d’ailleurs après plus de deux ans d’âpres négociations entre les différents représentants des pays membres et du Parlement européen.
Ceci m’a incité, malgré certaines critiques, à voter finalement pour ce compromis car en politique on n’obtient que rarement des avancées en jouant au quitte ou double. La politique des petits pas a souvent fait avancer l’Europe, alors que la démagogie ne sert qu’à masquer la complexité de la réalité, aussi ne peut elle être l’apanage des causes nobles.
Réponse de Serge Kollwelter à la réaction Lulling/Spautz
Il n’était pas de mon intention de vouloir blesser les députés européens qui ont permis l’adoption de la directive retour. J’ai simplement voulu saluer ceux qui s’opposaient au mainstream de la xénophobie rampante en refusant d’avaliser la directive retour. Ayant essayé à plusieurs reprises, mais sans succès, de connaitre les raisons de celles et de celui qui appuient la directive “de la honte”, la provocation y a aidé. Est-ce à ce point inhabituel de vouloir connaître les raisons d’un vote qui pour beaucoup est emblématique? Je note que deux députés ont voté pour une directive dont ils ne connaissent pas le contenu. En effet Madame Lulling et Monsieur Spautz affirment que cette directive introduirait enfin une période maximale de rétention de six mois au Luxembourg. Ces eurodéputés sont sans doute au fait du dispositif communautaire, mais dans le cas présent un lien avec leurs collègues de parti actifs au Luxembourg leur aurait permis de savoir que pareille limite existe bel bien et ce depuis le 28 mars 1972 et s’élève à un maximum de 3 mois. Par ailleurs ils rassurent (qui?) que les personnes en rétention pourraient être retenues au-delà de 6 mois et jusqu’à dix - huit mois parce que “les illégaux constituent un danger pour la sécurité de nos citoyens”. Cette affirmation est le fruit de l’imagination des deux auteurs, puisque la directive ne connait que 2 raisons pour étendre la durée au-delà de 6 mois, à savoir le refus de collaboration du concerné, respectivement la non - obtention de documents de voyage de la part du pays d’origine. Invoquer des questions de sécurité alors qu’il s’agit de personnes qui n’ont commis ni crime, ni délit amène vers un glissement dangereux du discours. Dommage que le dialogue recherché avant le vote et après n’ait pas été accepté.
Serge Kollwelter (27 juin 2008)
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